MARIA FÜHRT ZUM HERZEN DES HERRN
Vom Sinn der Wallfahrt nach Hall
Die Geschichte des Landes Tirol ist von der Verehrung des Herzens Jesu geprägt. Der „Bundesschluss“ im Jahre 1796 wäre wohl nicht möglich gewesen, wenn nicht Jahrzehnte zuvor Jesuiten und Kapuziner dem Volk die Botschaft des Göttlichen Herzens gepredigt hätten, und dies durchaus mit wohlwollender Unterstützung der habsburgischen Landesherrn. Als Erzherzogin Magdalena, Tochter Ferdinands I. und beraten vom hl. Petrus Canisius, 1570 in Hall bei Innsbruck ein Damenstift begründete, atmete diese Gemeinschaft die Liebe zur Eucharistie und zur Person Jesu Christi, wesentliche Ursache für die Wiederge-winnung der Haller Bevölkerung für den Glauben der Kirche. Die Aufhebung der Gesellschaft Jesu 1773 und die „Abschaffung“ (Profanierung) des Damenstifts durch Joseph II. 1783 brachte freilich eine Zäsur und einen Einbruch in der Frömmigkeitsgeschichte unseres Lan-des mit sich, der sich das ganze 19. Jahrhundert hindurch nicht völlig korrigieren ließ. Erst dem 1914 in Sarajewo ermordeten Thronfolger Franz Ferdinand war es zu danken, dass die heutige Herz-Jesu-Basilika wieder zur Kirche wurde und die Kongregation der „Töchter des Heiligsten Herzens“ 1912 hier angesiedelt werden konnte. Diese Schwestern versehen bis zur Stunde den Dienst der immerwährenden Anbetung, und Hall wurde das Ziel so mancher Herz-Jesu-Wallfahrten der Tiroler Pfarren.
Heute ist Hall, soweit wir es überblicken können, das einzige Wallfahrtsziel für Herz-Jesu-Verehrer im deutschen Sprachgebiet. Seit 2001 wird Ende August eine größere Wallfahrt, die als Sternwallfahrt konzipiert ist, durchgeführt, und dies mit dem Ziel, die Aufmerksamkeit der Gläubigen vom „Rande“ weg wieder hin zur „Mitte“ zu lenken, kann es doch kein Christentum ohne Christus geben, wie auch die Kirche nicht auf Haupt und Herz verzichten kann. „Jesus inside“: Das Denken und Wollen des Herrn soll erneut zum Maß und zur Seele des christlichen Lebens werden, im Bewusstsein des geschuldeten Dankes und ebenso der geschuldeten Sühne angesichts der so wenig gewürdigten und erwiderten Liebe des Herrn. Er hätte sich von seiten der Jünger Besseres verdient als ein Leben „mit halbem Herzen“ und in zurückgebliebenem Eifer. Es ist Maria, die Lehrerin der Jesusliebe, die unsere Augen für das Innere ihres Sohnes öffnet und uns hilft, der wunderbaren Wirklichkeit des Herrn besser zu entsprechen.
Sie bitten wir um Fürsprache und Anleitung, dass unser Leben mehr und mehr ein Trost für Jesus sein kann. Der Trost kennt ja keine „Einbahnstraße“: Das Herz Jesu, geöffnet und „Quelle allen Trostes“, ist Kraft für unseren Weg. Und umgekehrt soll sich unser Trost mit dem Tun des Ölbergengels vereinigen und auch dem Herrn „zu neuer Kraft“ verhelfen (vgl. Lk 22,43: Da erschien ihm ein Engel und gab ihm neue Kraft.)
Die kommende Wallfahrt: Als Wallfahrtsleiter, Zelebrant und Prediger am 26. August ist Prälat Dr. Markus Walser, Generalvikar der Erzdiözese Vaduz, vorgesehen, Das Anmeldeformular steht als PDF-Format zur Verfügung. Wir sind Ihnen aber dankbar, wenn Sie baldmöglichst Ihr Interesse signalisieren!
Unsere Wallfahrt soll für Jesus ein Trost sein!